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 22. November 2006    - Ruhestand von Klaus Klee

 

Abschied ist immer eine wenig wie Sterben

Gedanken zu gravierenden Veränderungen im persönlichen Umfeld

Tribut an das Alter

 

Es gibt Zeiten im Leben, in denen man Abschied nehmen muss, ohne dass man es will und es gibt Situationen, in denen man aus eigenem Antrieb Abschied nehmen muss, weil man nicht mehr anders kann. Wenn beide oder mehrere Fälle innerhalb kurzer Zeit zusammenkommen, so ist das oft kein Zufall - mitunter eine zwangsläufige Folge. Diese Situation durchlebe ich gerade sehr heftig.

Meine bisher gravierendsten Abschiede waren Todesfälle im engsten Umfeld und der Abschied vom Berufsleben. Daneben habe ich mich immer wieder innerlich von Menschen verabschiedet, die nicht mehr in mein Lebensbild passten. Dabei waren auch Menschen, von denen ich Abschied nehmen musste, weil ich sie enttäuscht hatte. 

 

Abschied nahm ich  aber auch von diversen Träumen oder Leidenschaften sowie von Orten und bisherigen Lebensmittelpunkten.

Eines hatten aber alle Abschiede gemeinsam: Sie waren bisher immer die Basis für einen Neuanfang!

 

Die Kunst der Bewältigung von Abschieden besteht im Erkennen der Chancen und Perspektiven, die sich durch den Abschied ergeben. Solange aber diese Erkenntnisse ausbleiben, verharrt man vorübergehend in einem Loch, das gewaltige Dimensionen annehmen kann. In dieser Pause sammelt man jedoch wieder neue Kräfte.

 

Einer dieser Abschiede kam am 15. November 06, als meine geliebte Katze völlig unerwartet nach zwei Herzinfarkten starb. Ihr ist das obige Licht  über dem Herbstlaub gewidmet, das inzwischen auf ihrem Grab liegt. Die Umstände habe ich bereits in meinem letzten Beitrag beschrieben. Sie wollen mir einfach nicht aus dem Kopf gehen.

 

Am 22. November 06 nahm ich nun endlich auch innerlich Abschied von meiner Vereinsarbeit, die über viele Jahre viele interessante Facetten hatte, mich jedoch zunehmend mental belastet. Der endgültige Abschied von allen Feldern meiner nun über 25-jährigen Vereinsarbeit folgt aber erst im Februar 2007, wenn ich meine letzten Verpflichtungen gegenüber meinen Vereinskameraden erfüllt habe. 

 

Dieser Abschied in Raten folgte nach einer langen Phase der Demotivation und einem starken inneren Drang, der sich urplötzlich einstellte, als ich erkannte, dass viele Dinge nun endgültig  nicht mehr meinen Vorstellungen entsprechen. Es geht dabei nicht allein um die Umsetzung von Überzeugungen und die Widerstände, die ich spüre, sondern um das verändert empfundene  Sozialverhalten des Umfeldes. Fürsorgliche Behandlung und nachsichtige Verhaltensweisen aus Altersgründen empfinde ich als demütigende Rücksichtnahme. Wenn man erkennt, dass man im Team als nicht mehr genügend leistungsfähig eingeschätzt wird, reißt irgendwann die Bindung zu einer Sache und zu den Menschen im Team. Konsequenzen sind die logische Folge, auch und gerade, wenn offen oder unterschwellig ein Bonusverhalten angeboten wird. Man wechselt mit der Annahme eines Altersbonusses sozial in eine andere Liga - die Liga der Ausgebrannten, der nicht mehr belastbaren Personen.

 

Leider ist mit dem Ziehen der Konsequenzen auch der schrittweise Abschied von Personen unausweichlich verbunden, die mir bisher etwas bedeuteten. Zwar brennt für begrenzte Zeit noch ein Licht auf  meine inzwischen stark verwelkten Träume, welkes Laub wird aber nie mehr grün. Frische neu Triebe schenken alten Bäumen einzig die immer wiederkehrenden Zyklen der Erneuerung und der Herausforderung. Mich plagen für kurze Momente noch Zweifel über meine Entscheidung - doch das wird sich bald legen, zumal sich neue verlockende Herausforderungen abzeichnen.

 

Dennoch beschäftigt mich eine ganz andere Frage:

Waren diese beiden Abschiede und die radikalen Veränderungen rund um meine bisherigen Passionen bereits deutliche Vorboten noch größerer Veränderungen?

 

Ich fürchte, diese stehen mir bald bevor und es wird gut sein, wenn ich mich rechtzeitig darauf einstelle. Den endgültigen Übergang in eine neue Altersphase, in der man von jungen Menschen in einer Art behandelt wird, die man zunehmend als unangenehm empfindet, muss man zwangsläufig vollziehen und er wird erst mit dem Ableben der noch älteren Generation, der man sich selbst partout noch nicht zuordnen will, abgeschlossen sein. 

 

Ein alters- und erfahrungsgerechter Neuanfang wird mit der Bündelung ganz persönlicher Passionen verbunden sein, wobei größere Personenkreise wahrscheinlich keinen Platz mehr haben werden. Das bietet die Chance, das Leben neu zu sehen und von ganz anderen Seiten zu erleben. Was dabei von meinen bisherigen Interessen noch eine Rolle spielen wird, hängt davon ab, was mir noch etwas bedeutet.